29.April 2004

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Durs Gruenbein - "PHEROMONE"
Wann war das?
In diesem Jahrtausend,
im letzten?
Die duestre Pensione,
schmale Treppen,
kaum Platz Fuers Gepaeck,
und wir auf dem Laken mit einem Satz.
Wie hiess die Bar noch,
am Abend Verheissung und Wink?
Herrgott, mein Gedaechtnis,
Nur Loecher und Fetzen: Zwei Koerper, umschlungen,
ein Verspaar, das hinkt.
Wie Ozelots dampfend, so hungrig, entflammt,
Warn wir selten.
Ich riech' es noch heute,
Das Bett am Kanal, unser Nest, und da unten im Schlamm,
Wo die Ratte den Aal, der Aal die Ratte erbeutet.
Traum von schnulzigen Pornos ...
Das feuchte Plakat
Vor dem Kino beim Kai dort, frei nach Tizians Stich,
Galt dem Burschen im Bocksprung, der Frau im Spagat.
Wie Erinnerung frisch bleibt, solange sie riecht.


Lexikon sagt:Pheromone sind Semiochemikalien, die von Individuen einer Art produziert, abgegeben und wahrgenommen werden. Diese Pheromone beeinflussen das Verhalten anderer Individuen der gleichen Art.


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