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Samstag, Oktober 07, 2006
Susi und Ruschdi Buchmesse im Rheinarm
Ich düse nach Frankfurt und besuche die Voigts, wir haben uns zur Buchmesse verabredet: Es gibt ne Menge zu sehen und zu hören: Wir schauen beim "Gläsernen Übersetzer" vorbei - das war intessant, so oder ähnlich hatte ich es mir vorgestellt, aber der rauhe Alltag ist wohl ziemlich hart. Gerade Literatur-Übersetzen ist mit viel Sprachgefühl verbunden, und wieviel Arbeit steckt in einer guten Übertragung: Stilelemente übertragen (ein langer Satz ohne Punkt und Komma kann eine atemlose Szene noch verstärken), Strukturelemente beibehalten (beim vorliegenden Text kam am Ende eines halbseitigen Bandwurmsatzes immer ein Protagonist ums Leben), Jargon, Milieu, Grammatik nachempfinden.
Ich habe beim Springer Verlag das mda-buch.info in der Hand, die Linkliste sieht sehr vielversprechend aus; auch die gesammelten Essays von Joel Spolsky versprechen Lesespaß rund um die Informatik/Software-Entwicklung, und gedisst wird auch dabei ("How many M$ employees does it take to change a lightbulk?") Nachlesen muss ich noch "Wir nannten es Arbeit" ; darin wird auch sowas wie "Cosplay" erwähnt. Und der Titel, auf den ich schon lange gewartet habe: "Why do have men nipples?" - ein Buch über medizinische und andere Merkwürdigkeiten, Dinge, die man totsicher von seinen Kinder gefragt wird und somit gute Antworten hat. (Ähnlich beliebt ist die Frage, warum der Himmel blau ist...) Was gab es nochmal auf guteaussichten.org?
Wir hören in der Textbox Martin Betz mit dem "Gepäckförderband" und anderen Wortstücken aus "Meine besten Jahre - Teil 1" - sehr akrobatisch und wortgewandt. Wir sehen Roger Willemsen auf der aspekte-Couch: Er präsentiert sein Guantanamo-Buch und als Herausgeben Brehms Tierleben: Rudi und Susi wirkt er zu souverän, zu eloquent, zu locker vor 100 Leuten - ich fand ihn gut, extrem abenteuerliche Wortwendungen und weitschweifige Argumente -gut!!
Wiglaf Droste kommt auch noch mit "Wurst", aber ist nicht so gut drauf , hat auch einen leicht gelangweilten Interviewer, da geht nicht viel.
Am nächsten Tag ziehen wir an den Rhein und über Streuobstwiesen hängen noch Äpfel - es ist wie immer ein sehr erholsamer und anregender Besuch!
