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Samstag, Dezember 17, 2011

Hanover calling

Doris und eine Fotoaustellung locken mich nach Hannover: Es gibt die gut sortierte "Photography Calling" mit einem echten Gursky als Highlight. Aber auch die anderen Fotografen der Gegenwart wie Thomas Demand, Thomas Ruff, Michael Schmidt sind da. Ich schlage gleich mal zu und kaufe den Gurksy-Bildband "Architecture", welcher genau die richtige Mischung aus Bildern und Essays dazu vereint.

 

Wenn in Hannover wollte ich auch gleich mal das Kredit-Häuschen vom Wulff sehen: Ja, doch, schicke Gegend.

Auf dem Hin- und Rückweg merke ich, wie gerne ich Bahn fahre, zumal sie mich näher zu Niels bringt: Zürich und so. Zwischen Bad Bevensen und Uelzen sieht es wie eine schöne Strecke zum Radfahren aus, muss ich mir merken.

Erstellt von tixus um 8:03 PM Kategorien: Foto, Reise, Schon-immer-mal

Samstag, April 02, 2011

Fort Walton Beach/ Eglin AFB

Ich besuche das Airforce Armament Museum neben der Eglin Airforce Base. Ein sehr interessantes Haus mit großer Freifläche für wirklich große Vögel: Eine B-52 "Stratofortress" ist dabei, das schnellste (Spionage-)Flugzeug der Welt (3,2Mach) SR-71 "Blackbird"und etliche F-nn-Kampfmaschinen.

Aber wie Bettina Gaus befremdet mich die totale Fixierung auf Waffensysteme und die fehlende Auseinandersetzung mit den Konflikten und ihren Gründen:

Im Nationalmuseum für den zweiten Weltkrieg ... konnte man den Eindruck gewinnen, vor allem Waffensysteme und einige wenige Soldaten hätten damals gegeneinander gekämpft.

Wahrscheinlich war der WW2 noch der berechtigste Krieg von allen, die danach im Namen der Freiheit geführt wurden. Von Freiheit ist viel zu lesen, die Missionsnamen der letzten Kriege hiessen ja auch so: "Iraqi Freedem","Enduring Freedom" usw. In einer Radioshow stellt der Moderator zum aktuellen Libyen-Konflikt in Frage, dass die USA das Militär einsetzen sollten, "to spread freedom and democracy around the world".

Natürlich gibt es trotzdem eine Faszination für Ingenieursleistungen verschiedener Art: z.B. wurde eine neue Rakate in gerade einmal 6 Wochen entwickelt, weil sie sofort gebraucht wurde; in Friedenszeiten hätte es 6 Jahre gedauert. Aber es gibt auch die endlose Litanei und Testimonials von smarten Bomben: BLU-105 von Textron Systems ist so ein Beispiel.

Tagsüber schickt die Eglin AFB am Strand immer mal wieder verschiedenste Fluggeräte vorbei: F-16, Hubschrauber, Propeller-Maschinen.

Erstellt von tixus um 2:47 PM Kategorien: Reise

Freitag, April 01, 2011

Pest Western

3 Nächte habe ich immer wieder im Best Western Fort Walton Beach verlängert, obwohl es teuer ist und das Zimmer wie ein altes Raucherzimmer müffelt und sich die Regel vom Bullshit-Vertreter bestätigt: ein Röhrenfernseher. In der ersten Nacht wollte ich einfach nicht weiterfahren, in der zweiten hatte ich mich mit den Vorteilen (traumhafter Strand, Balkon zum Golf bzw Meerblick beim Aufwachen, schnelles Internet, gutes Frühstück inkl. "Waffles", sehr ruhig) angefreundet und immer schön durchgelüftet und mit offener Balkontür bei Wellenrauschen geschlafen. Zudem war die Rezeptionistin sehr freundlich, mein Passbild quittiert sie mit "Oh, that's definitely you!" und gibt mir ein Upgrade.

Die ganze Santa-Rosa-Halbinsel ist leider von gesichtslosen Ketten zugebaut, wer Prora kennt wird hier heimisch; von innen sieht mans wenigsten nicht. Und was so schön mit "dangerous marine life" umschrieben wird ist ne ausgewachsene Aqua mala - Qualle mit langen Tentakeln und einem cleveren Segel.

Erstellt von tixus um 2:41 PM Kategorien: Reise

Montag, März 28, 2011

Essen

Das Frühstück ist das Beste am Tage: Kaffee satt, Waffles, Toastbrot, Spiegeleier, Rührei, Cornflakes.

S. 134 Das Frühstück ist essbar. Gut essbar sogar.

S. 134 Heute deutet es auf ein Lokal gehobener Qualität hin, wenn die Speisen nicht auf einem Plastikteller, sondern auf Keramik und sogar noch mit Metallbesteck serviert werden. ...insgesamt ist die ländliche Küche so trostlos, ..., dass ich nach einiger Zeit sogar den Fast-food-Ketten einige Vorteile abgewinnen imstande bin. Immerhin kann man sich dort darauf verlassen, dass das Fett nicht ranzig ist.

Und man weiss was man erwarten kann: Leckere Burger in Vollendung.

S. 135 Was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn man in den Städten weitaus besser essen kann als auf dem Land, wo die Nahrungsmittel doch produziert werden? An kaum einer anderen Stelle seines Buches geht Steinbeck derart hart mit seinen Landsleuten ins Gericht wie dort, wo er über das Essen schreibt: "Wenn diese Leute ihre Geschmackspapillen so weit haben verkümmern lassen, dass sie geschmackloses Essen nicht nur annehmbar sondern wünschenswert finden, wie steht es dann mit dem Gefühlsleben der Nation?"

Stimmt: In Natchez gibt es zwar ein italienisch-französisches "Bistro" aber nur das Gemüse ist gut, Espresso gibts leider auch keinen... Und es wurde mir schon als gute Küche empfohlen. Das andere Ende ist das Fertig-Pfannen-Essen in "Fat Mamas" - alles auf Plastik aber warm...

Erstellt von tixus um 2:16 PM Kategorien: Reise

Sonntag, März 27, 2011

Savannah

Tag 1 endet in Savannah: Von Newark nach SAV fliegt eine Embraer, brasilianische Kleinmaschine, von Cat liebevoll "Puddle jumper" - Pfützenspringer oder Ditscher - genannt.

Bei National bucht mich ein "Girl from Utah" mit "Fleur-de-Lis"-Ring ein; die stilisierte Lilie wird im Süden häufig als Symbol für den Einfluß der französischen Siedler benutzt, aber auch als Signal für den Aufbruch nach Hurrikan Katrina. Die Scouts verwenden es, in Savannah wurden zudem die Girlsscouts gegründet. Ich bekomme ein Riesenauto (Dogde Charger 3.7L) und das Navi zu nehmen war ne gute Idee!

Auf dem Gepäckband jede Menge Golfpacks wie im Reiseführer vorhergesagt und im Fernsehen läuft die "NCAA March Madness" - College Baskeball mit Charles Barkley, der alten Hippe.

Savannah ist sehr schön, eine schachbrettartige Stadtplanung mit vielen Parks an den Knoten. Ich besuche das Mercer-Haus vorerst ohne den "Film zur Stadt" "Midnight in the garden of Good and Evil" anzusehen. Das hole ich am Abend nach - ich bin weiterhin kein Clint-Eastwood-Fan, aber Kevin Spacey macht seine Sache gut! Ein Film der durch sein Lokalkolorit überzeugt: Man erkennt viele Ecken wieder, das Mercer-Haus erwacht richtig zum Leben und ein wenig vom liberalen Geist der Stadt weht auch daher: Der angeklagte Kunsthändler, Restaurator und Mäzen der Stadt Jim Williams ist schwul und erschießt seinen 21-jährigen Gefährten, angeblich im Streit, aber der Film läßt es offen:

Truth, my dear, is, as art, in the eye of the beholder.

Alles in allem ein passabler Film an einem verregneten Sonntag in Georgia. Mit Filmen kommt man sowieso häufig weiter: Das Ding aus dem Sumpf wurde ebenfalls hier gedreht. In Savannah begegnet mir auch zum ersten Mal bewusst das "spanische Moos": Ein Parasit an den prächtigen Eichen im ganzen Stadtbild, der für wahre überdachte Alleen sorgt.

Das Wetter ist ok, ich habe eine Menge Glück damit: Immer warm, und wenn ich was anschauen will, scheint die Sonne. Auch auf Tybee Island hält es fast bis zum Schluss: In der Crab Shack lausche ich dem Bullshit des Odyssey-Vertreters, der 1 Teller Krappen, 1 Teller Shrimps und 1 Teller Austern vertilgt. Von den Austern gibt er mir 2 ab, lecker mit seiner Mischung aus Ketschup, Senf und Tabasco veredelt. Er ist viel unterwegs und verrät mir seinen Trick, um neue von alten Hotels zu unterscheiden: Er fragt nach dem Fernseher: Ist es eine Röhre, dann muss noch renoviert werden, ist es ein Flacher, dann war der Maler schon da. Ein schöner Nachmittag am Meer!

Erstellt von tixus um 2:38 PM Kategorien: Reise

See all of "America the Beautiful"

Der Titel ist Programm: Und man kann viele Schönheiten entdecken. Es beginnt mit der häufig mit Oberflächlichkeit verwechselten Höflichkeit und Rücksichtnahme: Mir gefällt das wesentlich besser als das tiefschürfende Angeblaffe in der Berliner U-Bahn. Auf Wanderrouten oder am Strand sehen sich die Leute an und grüßen einander. Eine Frau mit Hund, der plötzlich meinen Weg kreuzt, singt mir fröhlich "Excuse us!" entgegen. Das Bunte und Kitschige und Pappmaché kann einem auf die Nerven gehen, das Informelle nie: Ketschup zu Allem, Servietten satt und zuvorkommenden Bedienungen - toll!

Ungewohnt ist die starke Unterstützung des Militärs: "Military rates available", "Military personnel first boarding" aber auch "Bring the troops home" zeigen differenzierte Anerkennung, die für die Bundeswehr nicht da ist. Bettina Gaus hat das auch bemerkt:

S.54 ...obwohl auch ich finde, dass man Soldaten nicht für eine verfehlte Politik verantworliche machen darf, berührt mich die Fülle der demonstrativen Solidaritätsbeziehungen mit der Armee doch eigenartig.

Erstellt von tixus um 2:16 PM Kategorien: Reise

Samstag, März 26, 2011

Mottoshow

Was soll das Leitmotiv der Reise sein?

Vorbilder für Amerikareisen gibt es zuhauf, man kann aus einer illustren Reihe von Reisebeschreibungen schöpfen:

Meine Wahl als alter taz-Leser fällt auf Bettina Gaus' "Auf der Suche nach Amerika", welches auf den Spuren von Steinbeck wandelt; ihr Titel ist der Untertitel des Steinbeck-Buchs.

Sie hat die Regel aufgestellt, die ich auch befolge:

"Großstädte habe ich - fast - ausnahmslos umfahren".

Weniger Reiseführer und Touriziele, mehr Leben! Kleinstädte und maximal Highways, keine Interstates und Großstädte. Ich will gerade nicht die x-te Schnellstraße und Disney-Show mit Seaworld sehen. Die größte Stadt wird dann auch Savannah bleiben, Dallas ist "nur" aufgenommen worden, weil ich die Lohses endlich einmal besuchen will. Liegen bleiben also Tallahassee, Baton Rouge, New Orleans, Atlanta, Houston.

Von Cat lerne ich vorab schonmal, dass es "Joouegia" heißt, es kommen noch einige merkwürdige Aussprachen aus dem Süden dazu.

Erstellt von tixus um 1:08 PM Kategorien: Reise

USA

Das Leben hält viele Zufälle bereit - beim Check-in in Hamburg stehen Cat und Stefan hinter mir - auf dem Weg in einen 4-Wochen-Urlaub. Cat bemerkt ganz richtig - wen man zufällig trifft, lässt die Frage offen, wen man alles gaaaaanz knapp verpasst hat?!

Endlich airborne - auf dem Weg nach Newark schaue ich im Bordkino zwei Filme über zwei uramerikanische Themen: "True Grit" mit einem wirklich versoffenen Jeff Bridges als Ruston Cogburn und einer langatmigen Geschichte über Moral, Pioniergeist, US-Marshals, rauen, aber zielsicheren Texas-Rangers und den Wilden Westen.

Der zweite Film ist wesentlich aufwühlender: "Precious" mit einem stark übergewichtigen, schwarzen Teenie: Clarice "Precious" wurde bereits als Kleinkind vom Vater missbraucht. Mit einem behinderten Kind und einem weiteren von ihm schwanger, einer dahindämmernden Mutter auf Sozialhilfe verkörpert sie einerseits die Probleme der Schwarzen in den Großstädten. Andererseits steht sie für den amerikanischen Traum im Alptraum: Analphabetin, aber nicht dumm, unterdrückt und gedemütigt aber nicht wehrlos, gelingt ihr erst nach vielen schmerzhaften Trennungen der Ausstieg aus Harlem und dem Einfluss der Mutter.

Am Flughafen sehe ich zumindest dem Äusseren nach einige Preciouses, Cogburn begegnet mir nicht...

Ich bin immer wieder vom Geist der amerikanischen Gesellschaft oder auch nur meiner Fantasie davon beeindruckt, wenn ich dort bin: Diese geschäftige Lockerheit der vielfliegenden Amerikaner, die Höflichkeit, das perfekte Lächeln, die omnipräsenten Sportsendungen und der Singsang, die Bundfaltenhosen und Hilfiger-Poloshirts, die Sneakers - kauft eigentlich noch jemand andere Computer als iPad und MacBookPro?

Mir fällt ebenfallls de vermehrte zweisprachige Beschilderung auf: Englisch/Spanisch - da wäre ich gar nicht so falsch mit meinem Sprachschatz.

Erstellt von tixus um 12:44 PM Kategorien: Reise

Donnerstag, September 30, 2010

Nahost Teil 6: Libanon

Der Libanon war der unbekannteste Teil der Reise: Welche Spuren des Krieges sieht man, wie verbinden sich die vielzähligen Religionen und ist etwas vom Charme des "Paris des Nahen Ostens" übrig?

Vorab schonmal: Ja, man sieht die Narben noch hin und wieder, aber der Charme und die Neugier und Aufgeschlossenheit lassen die vielen Konflikte vergessen. Man kann erst im Ausland so richtig ermessen, was Dinge wie Fussball oder Automarken für Verständigung tuen können: Viele Deutschland-Fahnen hingen hier während der WM - die Libanesen waren für Brasilien und Deutschland! Und intakte alte Mercedese prägen zu 80% das Strassenbild.

   

Ja, es gibt die Einschusslöcher (unten auf dem Heiligenbild), es Gegenden, in die man nicht allein fährt (Flüchtlingslager, abgelegende Siedlungen), aber es gibt auch eine große Chance für dieses Land als Vorbild eines multikultureller und vor allem multireligiösen Staats; gerade in der Verbindung mit dem Islam.

  

In den Südlibanon fahren wir auch, und da sind alle Symbole präsent: Hassan Nasrallah, der Hisb-allah-Führer, Arafat und einige Märtyrer sowie Plakate, die offensichlich zur Geldspende für Raketenwerfer aufrufen.

    

Erstellt von tixus um 6:52 PM Kategorien: Reise

Mittwoch, September 29, 2010

Nahost Teil 5: Syrien - Aleppo - Hama - Ebla - Krak des Chevaliers

Die letzte große Stadt in Syrien ist Aleppo - konzentrisch um die Zitadelle hat sich eine Millionenstadt entwickelt. Die Zitadelle ist ein Meisterwerk der Befestigung: Errichtet auf einem Hügel, der noch mit glatten Steinplatten verkleidet wurde; ein verwinkeltes Tor um Rammböcken keine Anlauffläche zu bieten, Maschikuli , auch Pechnasen genannt für den sog. "Welcome-Drink" Pech, Öl, Jauche auf die Angreifer. Ein bezaubernder Souk und sehr aufgeschlossene, freundliche Leute.

In Ebla erleben wir nochmal alte Geschichte ganz nah: Italienische Gruppen bei der Ausgrabung, so neu, dass fotografieren verboten ist - ich schiesse aus der Hüfte. Und wirklich jeder vermeintliche Stein auf dem Boden ist eine Ton-Scherbe mit feinen Gravuren und Mustern und Farben aus vergangener Zeit.

Aus Syrien verabschieden wir uns am Krak des Chevaliers - die besterhaltene Kreuzritterfestung der Welt. Und es gibt eine Menge zu Sehen und Fotografieren.

     

Erstellt von tixus um 11:50 PM Kategorien: Reise

Sonntag, September 26, 2010

Nahost Teil 4: Syrien - Ar-Resafah - Dura Europos

Am Euphrat gen Westen. Wir geraten in einen Sandsturm erster Güte, der ein wunderbares Licht macht, während wir die alte Stampflehmstadt Dura Europos besuchen.

(Von Paul Graham soll übrigens das Bonmot sein: "Analog fotografieren ist wie Großwildjagd - man hat nur eine begrenzte Anzahl Möglichkeiten und Schuss - digitale Fotografie ist dagegen Amoklauf")

Die Ruinenstadt Ar-Resafah liegt an der alten Strasse von Sura über Palmyra nach Damaskus und Bosra bis nach Amman, dem früheren Philadelphia.

 

Erstellt von tixus um 11:26 PM Kategorien: Reise

Samstag, September 25, 2010

Nahost Teil 3: Syrien - Palmyra - Deir ez-zor

Nach der Hektik der grossen Stadt fahren wir gen Osten in Richtung Iraq - auf den Wegweisern gibts immer mal wieder "Iraq" oder "Baghdad" zu lesen - groovy.

Auf halber Strecke liegt Palmyra - die Palmenstadt: Eine Oase mitten im heissen Nirgendwo. Neben filigranen Verzierungen am Tempel stehen und liegen hier die Reste einer riesigen römischen Stadt. Die Ausmaße lassen sich im Panorama einigermaßen begreifen.

Die vielen Dattelpalmen liefern Leckereien wie mandelgefüllte Datteln mit Pistazienschicht.

2/3 Mesopotamiens liegen im Irak, aber 1/3 kann man in Syrien besuchen. Deir ez-zor liegt direkt am Euphrat und so bekommen wir einen ersten Blick auf das fruchtbare Delta. Die Doppelstadt Halabiya und Zalabiya geben einen Eindruck, wie Siedlungen an strategisch wichtigen Punkte entstanden.

Erstellt von tixus um 10:59 PM Kategorien: Reise

Freitag, September 24, 2010

Nahost Teil 2: Syrien - Bosra - Damaskus

t Bei Irbid überqueren wir die Grenze zu Syrien - die Assad- und ehemalige sozialistische Republik. Aber mit den Syrern ist es wohl auch eher wie mit den Afghanen - man kann sie mieten, aber nicht kaufen. Sie suchen sich aus den jeweiligen Blöcken jeweils Partner mit großen ökonomischen Vorteilen heraus: Früher die Sowjets, die Zementwerke und Staudämme bauten, die DDR, die Strassen und Industriegüter (LKW, Autos) lieferten und heute eben China und Südkorea: Hier fahren Marken herum, die keiner kennt: Higer oder so. Der Reiseleiter wird dann auch nicht müde, die bekannte arabische Formel "inscha-allah" (So Gott will/hoffentlich) in "inscha-mao" umzudeuten.

Die erste Station heisst Bosra, ein riesiges intaktes Theater mit 15000 Sitzplätzen gibt einen ersten Eindruck. Die erste lokale Erfrischung heisst frisch gepresster Granatapfelsaft. In Damaskus ist die prächtige Omayyaden-Moschee mit dem Schrein für Johannes dem Täufer (im Islam ebenfalls als Weiser verehrt) und dem Mausoleum für Salah-ad-Din einen ganzen Vormittag wert.

Und wie sich Nebensachen zusammen finden, sieht man im Souk von Damaskus: Die Dreifaltigkeit Baschar und Hafiz Al-Assad und der Hisbollah-Führer Nasrallah kurz über den Stars des FCB: Messi, Messi, Messi. Hier gibt es alles: Gewürze, Damszener Stoffe und Dolche, Messingteller, Schleiher. Im Dach haben sich noch die Franzosen mit Gewehrsalven verewigt.

   

Erstellt von tixus um 11:13 PM Kategorien: Reise

Mittwoch, Mai 20, 2009

Kuba revisited

1990 haben meine Eltern und ich Kuba nach 5 Jahren Aufenthalt verlassen. Nun kehre ich als "Vorhut" zurück - mit sehr gemischten Gefühlen - schließlich sind fast 20 Jahre vergangen. Wie geht es den Nachbarn, wohnen sie noch im alten Haus? Was hat sich an der Lebenssituation geändert, wie frustrierend, wie anstrengend ist der Alltag für die Kubaner abseits der Klischees von Havana-Club/Cohibas/Oldtimern, wieviel Ungerechtigkeit gibt es durch Unterscheidung in Dollar- und Peso-Kuba?

Wir landen in Varadero und fangen in Havanna mit der Spurensuche an: Wir schleichen um das Haus "1 ra entre 36 y 36 a". Alain aus dem Erdgeschoß bringt den Müll raus, und ich spreche ihn. Er erkennt mich und hilft mir, die Nachbarn im 4.Stock zu benachrichtigen. Und wirklich, der Vater Ramon, die beiden Söhne Ramoncito und Julio sowie Ramoncitos Frau Kati und die Söhne Adrian und ? wohnen alle noch hier - wie schön! Die nächsten 3 Tage sind wir immer wieder mal zu Besuch und erzählen viel. Die Brüder haben sich unterschiedlich entwickelt: Julio ist eher der gelegentliche Unternehmer ohne Festanstellung, Ramoncito ist IT-Ausbilder bei einem medizinischen Betrieb. Julio lebt allein, seine Tochter betreut er alle 2 Wochen, Ramoncito hat seine Familie und betreut den Vater zu Hause. Unterschiedlich sind auch ihrer Beurteilung der Situation. Für Julio ist nach einer kurzen Zeit der Öffnung Ende der 90er bis 2004 die Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen ebenso zu Ende, er stellt berechtigerweise fest: Ich habe doch nur ein Leben, wenn mir alles verwehrt wird, ich keine Wahlmöglichkeiten habe, was hat das für einen Sinn. Und er hat Recht, wie soll ein Wirtschaftssystem funktionieren, welches einige Dinge aus politischen Gründen unrentabel billig abgeben muss, während es andere Dinge mit starker Nachfrage nicht ausreichend produzieren kann. Die Kubaner sind sicher wie die DDR-Bürger nicht übermäßig politisch, vielmehr ist für viele das tägliche "Organisieren", die schlechten Wohnbedingungen, die fehlenden Einkommens- und Konsummöglichkeiten trotz guter Ausbildung eine mehr und mehr frustrierende Erfahrung. Suse und ich haben nun eine Reise durch 3 Systeme mitgemacht, in verschiedenen Rollen: Kuba/DDR als Ossi, BRD als Ossi und nun Kuba als Wossi - und viele Kritikpunkte und Absurditäten, auch schon vergessene, kommen uns klarer vor. Es drängen sich viele Vergleiche und Rückblicke zur DDR auf: Analog zur DDR muss auch hier niemand hungern oder frieren oder hat keine Kleidung, aber darüber hinaus ist Konsum aufwendig und teuer und häufig Glückssache. Und die fehlenden persönlichen Möglichkeiten zu Abitur, Studium, Berufswahl, der staatliche Eingriff in die Lebensplanung werden dann auch zur Belastung. Absurdes hören wir auch hin und wieder: "Es gibt Pressefreiheit - aber das Papier ist so teuer." Und Lustiges: "Die Spanier haben die Mulattin erfunden." Und Tiefsinniges: "Kuba ist eine Insel!" Kubanern ist mittlerweile der Zugang zu Hotels und Ferieninseln wie Cayo Coco, Varadero erlaubt, endlich ist eine jahrelange Diskriminierung von Staats wegen abgeschafft, auch ist der Besitz von CUC möglich, sogar der Umtausch von Peso zu CUC ist möglich. (zu einem sehr schlechten Kurs natürlich) Aber all dies scheinen nur verlängernde Maßnahmen zu sein: Wenn der Staat Angst vor frei zugänglichen Information hat, wenn sich wichtige Einrichtungen selbst mit Quersubventionen nur unter größten Mühen aufrecht halten lassen, wenn sich für einen Berufstätigen selbst jahrerlange Arbeit kaum auszahlt in Hinblick auf bescheidenen Wohlstand, dann kann dieses Ssystem so nicht funktionieren.

Mein Restspanisch verhilft mir zu einer recht lockeren Art, auf Leute zuzugehen und kleine Gespräche zu führen (wundert mich selbst) und vieles ergibt sich auch, da die Kubaner zwar nur unvollständige Informationen von "der Welt da draußen" haben, aber sehr aufgeschlossen und positiv neugierig sind. Manche berichten von ihren Jahren in der DDR, der "Rada" (RDA - im Gegensatz zur BRD, RFA, "Rafa") und auch dabei wird die heutige Realität sichtbar: Ein studierter Maschinenbauer repariert Häuser, ein Flugzeugmechaniker gibt den Parkwächter. Aber Suse hat recht, wenn sie zu bedenken gibt, womit Kubas Wirtschaft zu vergleichen ist: China, Rußland, Polen, Tschechien, der bankrotten DDR oder doch eher Mexiko, Venezuela, Bolivien? Im Vergleich dazu gibt es auf Kuba eine Einheitlichkeit, Gleichheit auf niedrigen Niveau, aber hier sind viele Funktionäre, Altrevolutionäre und Apparatschiks besser gestellt, dürfen z.B. Häuser privat vermieten und somit Devisen einnehmen.

Ich meine, hier gibt es Parallelen zu China Anfang der 80iger Jahre:

Ende der siebziger Jahre hatte die chinesische Regierung unter Deng Xiaoping beschlossen, marktwirtschaftliche Reformen im Land einzuleiten. Zugleich zeigte die wirtschaftliche Liberalisierung auch ihre Schattenseiten. Die vorher extrem egalitäre Gesellschaft teilte sich in Gewinner und Verlierer der Reformen. Für die Reformverlierer wirkten sich Preissteigerungen der Konsumgüter von 20 % bis 26 % (Ende 1988) direkt auf den Lebensstandard aus. Dagegen war offensichtlich, dass viele Manager und Parteiführer sich verstärkt über Korruption und Amtsmissbrauch bereicherten.

Gegen Ende der achtziger Jahre wurden diese Reformen immer unpopulärer: Lebenshaltungskosten schossen in die Höhe als Folge der Lockerung von Preiskontrollen, Arbeitsplatzgarantien wurden abgeschafft, was eine Welle der Entlassungen zur Folge hatte.

Wang Hui, einer der Organisatoren der Proteste von 1989, zeichnet ein anderes Bild der Proteste als das allgemein verbreitete: Es sei keine Erhebung von ausschließlich Studenten gegen die Kommunistische Partei. Vielmehr sei ein breites Spektrum der Bevölkerung vertreten, das neben demokratischen Reformen eine Abkehr von den aktuellen kapitalistischen Reformen forderte.

Die schlechte wirtschaftliche Lage und eher weniger die politische, individuelle Unfreiheit läßt die Menschen aufbegehren, die Chinesen machen es vor, wie bei hoher Konsumzufriedenheit das absoluten Regime und eine kommunistischer Ideologie vorerst überleben können: Viele jüngere Chinesen, auch und gerade Studenten interessieren sich weniger für die Partei:

Sie stellen das Private über das Politische, sind aber nicht unpolitisch. Studenten in Peking beten weder Parteisprüche nach, noch wollen sie das System stürzen. Sie sind selbstbewusst, kritisch und doch loyal.

Auch die Kubaner sind loyal, aber sie wollen ebenfalls ein System, dass sie besser stellt.

Licht und Schatten, Sonne und Sturm, Paradies und Abgrund - das alles gibt es auf Kuba. Ich werde dranbleiben und mehr via Google-Cuba suchen (ein Test vor Ort hat ergeben, dass erstmal nichts zensiert ist, was eindeutig gegen Kuba ist wie der Sender Marti Noticias) sowie das bekannte Blog der Y-Generation verfolgen. Fidel selbst schreibt auch noch regelmäßig, zumindest werden seine (fast täglichen) Reflektionen hier veröffentlicht: Wer also die offizielle Linie kennen möchte, auch zu aktuellen Themen wie "Obama und das Embargo" , bekommt hier einen Einblick.

Erstellt von tixus um 7:46 PM Kategorien: Reise

Mittwoch, Mai 06, 2009

Buenas dias, Kuba

Erstellt von tixus um 11:16 PM Kategorien: Foto, Reise

Mittwoch, März 25, 2009

Chile mitm staubigen Rad

Zur Rubrik "Schon immer mal" passt das sehr gut: Fahrrad einladen und los, Land und Leute und Staub kennen lernen - auf den Spuren des Che und des Bobs (mirror):

Später erfahre ich, dass Che Guevara 1952 denselben Pass über die Anden genommen hat, als er mit seinem Freund Alberto Granado durch Lateinamerika reiste. Nur dass die beiden in umgekehrter Richtung gefahren sind und mit einem Motorrad unterwegs waren. Warum habe ich das nicht gewusst, als ich mich den Berg hochquälte?

Um nicht missverstanden zu werden: Ripio-Pisten haben durchaus ihren Reiz. Der Engländer Bob, ein 63-jähriger Sozialarbeiter aus Yorkshire, der mit seinem 24-jährigen Sohn mit dem Velo auf Tour ist, beschreibt es so: "You never know, whats coming next." Man wächst an der Herausforderung. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da machen einem die Schotterpisten nichts mehr aus. So ist es auch mit dem ständigen Bergauf und Bergab.

Erstellt von tixus um 11:24 PM Kategorien: Reise, Schon-immer-mal

Samstag, Februar 21, 2009

Urlaub

ist gebucht, aber dann lese ich dies:

Die Klimabilanz der Lohas sieht auf den ersten Blick positiv aus: Sie kaufen überdurchschnittlich viele "grüne" Produkte, sie fahren mehr Fahrrad und Zug, kaufen kleinere Autos, grünen Strom und langlebigere Konsumgüter. Lohas sind aber auch mobiler und wohnen großzügiger. In der Summe trägt dies vermutlich dazu bei, dass Lohas in diesen Bereichen durchschnittliche Emissionen verursachen. Lohas sind aber auch eine überdurchschnittlich gebildete Bevölkerungsgruppe mit überdurchschnittlich hohen Einkommen. Statistisch gesehen sind das die Vielflieger. Und an dieser Stelle kippt die Bilanz, da jede Kurzreise mit mindestens 200 kg CO2, jede Fernreise mit bis zu 4 Tonnen CO2 zu Buche schlägt.

Wenn ich uns mal so zumindest als bewusste Konsumenten einstufe, dann muss ich wohl ein paar CO2-Zertifikate kaufen...

Erstellt von tixus um 7:38 PM Kategorien: Reise

Sonntag, Oktober 19, 2008

Türkischer Honig

heisst das Angebot des Mövenpick-Hotels und so lassen wir es uns 10 Tag gutgehen: Pool, Sonne, Buch, Strand, Fisch - alles da!

   

Erstellt von tixus um 7:31 PM Kategorien: Reise

Zwillinge

Wir verstehen nun auch besser, warum Zwillinge doppelt so schön sind wie ein Kind aber mehr als doppelt so viel Anstrengung kosten: Irgendwie ist man immer beschäftigt. Erst schläft links, dann rechts; wenn eine mühevoll eingeschlafen ist, weckt sie die Andere; beim Essen wollen beide zugleich dran oder es gibt laute Proteste; laufen an der Hand wollen auch beide - allgemein ist es besser für Zwillingseltern, wenn sie 4 Arme haben...

Aber die Beiden sind schon wahre Goldkinder - ausgelassen und fröhlich und sehr niedlich:

           

Erstellt von tixus um 7:16 PM Kategorien: Reise

Donnerstag, Oktober 02, 2008

Türkisch Essen II

Am Meer in Bodrum geht es mit leckerstem Seezeuch weiter: Fisch, Scampi, Rotgarbe aber auch Lahmacun und Fleichbällchen sowie pikante Mezze.

   

Erstellt von tixus um 7:33 PM Kategorien: Reise

Dienstag, September 30, 2008

Türkisch essen I

Es gibt viel zu sehen und noch viel mehr zu essen. Beim Frühstück geht's los mit suçuk - würziger Wurst. Dazu immer auch Wassermelone und als Dessert eine Wahnsinnssüßspeise aus Milch mit Walnüßen und Granatapfelkernen und natürlich şeker (Zucker):

Erstellt von tixus um 7:25 PM Kategorien: Reise

Mittwoch, September 24, 2008

Türkisch für Anfänger

Wir fliegen nach 'stanbul zum Besuch von Gülsum und Osman. Ich nehmen das Buch "Ein Jahr in Istanbul" mit und bekomme so einen guten Eindruck über Sprache und Geschichte Istanbuls und der Türkei. Es gibt z.B. kein X (Taksi) und kein W im Türkischen; das "ı" i ohne Punkt wird wie ein e gesprochen, so heißt Topkapi eigentlich "Topkappe", das "ş" ist ein sch (Şentürk = Schentürk - der fröhliche Türke), das "ç" ein tsch (çay = tschai - Tee) und das "ğ" ist stimmlos (Feridun Zaimoğlu = Zaimohlu, ~oğlu ist übrigens der Sohn von ...). Eher verwirrend ist die vertauschte Benutzung von "s" und "z": "s" ist scharf (Gülsum = Gülzum die Rose) und "s" ist weich (Gizem =Gisem)

Dann gibt es eine Auflistung der wenigen deutschen Lehnwörter an: aysberg, haymatlos, otoban, panzer, ähm şlempe (am besten laut vorlesen). Weiterhin wird erklärt, dass viele Kindernamen eigentlich Wünsche und Attribute sind: Kemal - vollkommen, Kertul - befreie dich, Murat/Arzu - Wunsch, Orhan - Richter, Önder - Führer, Salman - Freiheit.
Am besten merkt man sich wohl die zutreffendsten Dinge: Altıntop (ja, Halil und Hamit die Fussballprofizwillinge) bedeutet doch wirklich "goldener Ball"!
Zum Gold gibt es noch eine andere Geschichte:

Die 6 Minarette der blauen Moschee - ein Traum aus 1001 Nacht. Als Baumeister Mehmet Aga dem Sultan seine ersten Entwürfe vorlegte, zeigte sich dieser begeistert: Nur forderte er anstelle von 4 steinernen Minaretten 4 goldene. Mehmet Aga wusste, dass das die Mittel überstieg. Um den Herrscher nicht vor den Kopf zu stoßen und den eigenen zu schonen, verstand er ihn absichtlich falsch und baute 6 Minarette statt 4 goldene. (Altın = Gold, altı = 6).

Ganz besonders freue ich mich, wenn Wörter plötzlich einen neuen, besseren Sinn ergeben: "Saray" bedeutet Palast (Topkapı saray) - plötzlich weiss man, was denn der dumme Serail aus "Die Entführung aus dem Serail" meint; und das Galatasaray die Mannschaft mit dem Galata-Palast ist und das Karawanserei nicht eine komische Endung hat, sondern eben Palast für Karawanen bedeutet.

Erstellt von tixus um 6:58 PM Kategorien: Buch, Reise

Montag, Oktober 29, 2007

US of A 9 - Mojave Desert/Joshua Tree

Der längste Ritt der Reise steht an: Vom Süd-Ring des Grand Canyon über die Interstate 40 bis zum Abzweig National Trails Hwy bis Amboy, einer Tankstelle mitten im Nichts:

Auf der Amboy Road dann südlich in Richtung 29 Palms, dem Navy Standort in der Wüste. Dazwischen gibt es immer wieder Landstriche, wo an der Straße Briefkästen stehen und etwas abseits ein rostiger Wohnwagen:

29 Palms oder "two nine" ist ein beschaulicher Ort, viel Marines-Haircut angeboten und CIA (Computer Internet Area) und leider ist unser ausgesuchtes Hotel (29 Palms Inn) voll. Aber es liegt schön, macht einen sympatischen, wüstennahen Eindruck und beim nächsten Mal nehmen wir hier sicher ein Zimmer.

Erstellt von tixus um 12:39 AM Kategorien: Reise

Sonntag, Oktober 28, 2007

US of A 9 - Mojave Desert/Joshua Tree

Joshua Tree NP ist weniger bekannt als andere Parks, aber ein sehr mystischer, verzauberter Ort: Die Yucca-Trees, die Joshua-Trees heißen, weil sie die durchziehenden Siedler an den mit gen Himmel gereckten Armen stehenden Josua, verleihen dem Ort etwas Magisches.      

Es gibt hier viele Campingplätze wenn man die Nattern mal wegläßt, ein schönes Plätzchen.

 

Erstellt von tixus um 12:54 AM Kategorien: Reise

US of A 8 - Graaaand Canyon

Ein voller Tag liegt vor uns: Wir fangen beim South Kaibab Trailhead an und wandern den Pfad ca. 1,5h hinab und 2h wieder hinauf.

Auf dem erträglichen Weg gibt es viel zu entdecken, versteinerte Pflanzen und immer wieder grandiose Ausblicke über 2000m Tal. Alles ist wenig gesichert und sehr dicht an der Natur, was die toll asphaltierten Straßen und sonstigen Einrichtungen nicht unbedingt vermuten ließen.

  

Und dann sitzt man am Abgrund, schaut ins weite Rund und es gibt wirklich wenig Vergleichbares. Also fahrt hin.
Den Rest des Tages verbringen wir mit Rim Trail latschen: Auf Hermits Rest Trail fahren wir bis ans Ende, und dann sammeln sich schon die Fotolustigen am Hopi-Point für den Sonnenuntengang.

Erstellt von tixus um 12:13 AM Kategorien: Reise

Samstag, Oktober 27, 2007

US of A 7 - Graaaand Canyon

Wir rollen die 89 South aus Page heraus und halten nochmal kurz am Horseshoe Bend für ordentlich Fotos.

Dann scharf rechts auf die 64 West und wir kommen zum "Steilsten Abschnitt" der Tour: Grand Canyon NP. Durch den East Entrance gelangen wir zum Desert View Point mit den Watchtower - einem Shop-Turm, der den alten Türmen nachempfunden ist.

Dann schleicht man am Rim entlang; wir wollen uns generell mal orientiernen und fahren via Mather Point bis zum Zentrum des Parks an der Bright Angel Lodge. Das ist hier schon recht touristisch: Fettes Essen, klimatisiert, Autoparkplätze en Masse und viele Leute und überlaufen.

Wir drehen nach Süden ab und fahren gen Tusayan/Flagstaff. Dort ins Best Western und was essen; zum Mondaufgang sind wir wieder im Park. Am Mather Point ist es mondhell und menschenleer - wunderbar.

Erstellt von tixus um 11:52 PM Kategorien: Reise

Donnerstag, Oktober 25, 2007

US of A 6 - Hochzeit

Nun ist es soweit, wir heiraten am 25.10.2007 um 17:00 Uhr Ortszeit am Horseshoe Bend in Page, Coconino County, Arizona, USA.

Coconino - Havasupai. Signifying "blue (or green) water people," abbreviated into Supai. Also called: Ăk'-ba-sū0pai, Walapai form of name. Ka'nfna, Coconino, Cosnino, Kokonino, Zuni name said to have been borrowed from the Hopi and to signify "pinon nut people."

Die ganzen Bilder gibt es hier.

Einige Meinungen der Gemeinschaft:

Das war ja eine traumhafte Kulisse. Wie habt ihr denn diese Lokation aufgetan?

Cool!

Na, was sagt man da!?!?!? Massel tow!

Wow, coole Bilder - mal eine etwas andere Hochzeit.Ich wünsche alles Gute, Hochzeit ist immer eine schöne Sache - geniesst es.

Arizona am Horseshoe Bend und Heiraten auf dem Berg ist aber super! Wirklich beeindruckend! Euch Alles Gute! Und Hauptsache kein Doppelname.

Ihr macht ja coole, ulkige Sachen!

Das ist eine aussergewöhnliche Location, finde ich toll, dass jemand mal was anderes wagt.

Sieht ja toll aus!! Und Ihr macht einen ausgesprochen entspannten Eindruck. Das ist ja das Wichtigste! Aber Ring fallenlassen wie bei mir in FTL geht da nicht, oder?!? ;-))

Unglaublich bewegende Bilder!! Vielen Dank für diese tollen Impressionen eurer Hochzeit! Und wer schon am einem Pferdehuf heiratet, ja der hat doch alles Glück dieser Welt direkt mitgeheiratet :-)

Erstellt von tixus um 10:01 PM Kategorien: Reise

US of A 6 - Page, Arizona - Antelope Canyon

Schon mal um den Grand Canyon rumgeeiert schweben wir in Page, AZ ein, der Hochzeitsmetropole.

Und vielschichtig gläubig ist man hier offensichtlich auch, dann kann es ja nur gut gehen:

 

Erstellt von tixus um 8:11 PM Kategorien: Reise

Mittwoch, Oktober 24, 2007

US of A 5 - Bryce NP

Von der Bryce-Viewlodge (Motel, sauber, mit Internet-Reservierung, aber ohne viel Komfort) geht es am 24.10. ganz früh (Jet-Lag sei Dank) in den Bryce Canyon NP bzw. direkt mit dem Auto zum Brcye Point: Von hier überblickt man mit der Sonne im Rücken das ganze "Amphitheater" und bekommt das Schauspiel der in Flammen aufgehenden "eerie, grotesque and often whimsical hoodoos" zu sehen, den erodierenden Felswänden.

Die sehr guten Karten und überhaupt die Anlage des Parks machen es einem einfach, alles auch in einem Tag zu "erledigen".

Wir verbringen ca. 1h beim Sonnenaufgang, dann frühstücken wir im schlechten Restaurant am Sunset Point und fahren zum Sunrise Point. Hier wandern wir gemütlich den Queens Garden Trail ab; das ist in 2,5h mit vielen Fotostopps zu schaffen. Bäume und Felsen spenden gut Schatten, die Wege sind gut ausgebaut und offenbar auch in Badelatschen von jungen fitten Italienerinnen zu schaffen...

Dem Rim-Trail folgen wir von Sunset Point bis kurz vor Inspiration Point und treffen eine junge Schwäbin, die gerade ein Jahr in einem Jugendcamp arbeitet und wegen der Waldbrände Urlaub hat. Sie und ihre 2 Begleiter werden wir im Grand Canyon wieder treffen...

Erstellt von tixus um 7:49 PM Kategorien: Reise

Dienstag, Oktober 23, 2007

US of A 4 - Zion NP

Von Vegas führt die erste Etappe in den Zion National Park.

Wir kommen recht spät gegen 14:00 Uhr an und machen uns gleich mit dem Bus auf zum Ende des Tals zum Riverside Walk. Diesen kann man gemächlich in 20 min vom Eingang erreichen und in ca. 40min reinem Hin- und Rückweg ausreichend erkunden. Bei Weeping Rock fließt 1000 Jahre altes Schmelzwasser aus dem Sandstein.

Bei Angels Landing trennen wir uns; Suse fährt zum Eingang vor und ich mache eine schöne Wanderung zu den Upper and Lower Emerald-Pools.

Alles in allem ist der Park nicht sehr groß, aber sehr spektakulär, autofrei, und mit vielen Tieren und einem angenehmen Klima: Morgens scheint die Sonne ins Tal, nachmittags schirmen die Felsen zu starke Sonne ab und abends leuchtet sie nochmal den Heimweg.

Beim nächsten Mal will ich unbedingt den Angel's Landing Trail machen, der soll ziemlich steil, hoch und eher mäßig gesichert sein. Und eine Wat-Hose mit Gummischuhen ausleihen, um den Fluß ein wenig abseits des Asphalt-Weges zu folgen.Nachts geht es dann noch Richtung Bryce-Canyon, um den Morgen mit zu erleben.

Erstellt von tixus um 11:42 PM Kategorien: Foto, Reise
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