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Tag 1 endet in Savannah: Von Newark nach SAV fliegt eine Embraer, brasilianische Kleinmaschine, von Cat liebevoll "Puddle jumper" - Pfützenspringer oder Ditscher - genannt.
Bei National bucht mich ein "Girl from Utah" mit "Fleur-de-Lis"-Ring
ein; die stilisierte
Lilie wird im Süden häufig als Symbol für den Einfluß der
französischen Siedler benutzt, aber auch als Signal für den Aufbruch
nach Hurrikan Katrina. Die Scouts verwenden es, in Savannah wurden zudem
die Girlsscouts gegründet. Ich bekomme ein Riesenauto (Dogde Charger
3.7L) und das Navi zu nehmen war ne gute Idee!
Auf dem Gepäckband jede Menge Golfpacks wie im Reiseführer vorhergesagt und im Fernsehen läuft die "NCAA March Madness" - College Baskeball mit Charles Barkley, der alten Hippe.
Savannah ist sehr schön, eine schachbrettartige Stadtplanung mit vielen
Parks an den Knoten. Ich besuche
das Mercer-Haus vorerst ohne den "Film zur Stadt" "Midnight
in the garden of Good and Evil" anzusehen. Das hole ich am
Abend nach - ich bin weiterhin kein Clint-Eastwood-Fan, aber Kevin
Spacey macht seine Sache gut! Ein Film der durch sein Lokalkolorit
überzeugt: Man erkennt viele Ecken wieder, das Mercer-Haus erwacht
richtig zum Leben und ein wenig vom liberalen Geist der Stadt weht auch
daher: Der angeklagte Kunsthändler, Restaurator und Mäzen der Stadt Jim
Williams ist schwul und erschießt seinen 21-jährigen Gefährten,
angeblich im Streit, aber der Film läßt es offen:
Truth, my dear, is, as art, in the eye of the beholder.
Alles in allem ein passabler Film an einem verregneten Sonntag in Georgia. Mit Filmen kommt man sowieso häufig weiter: Das Ding aus dem Sumpf wurde ebenfalls hier gedreht. In Savannah begegnet mir auch zum ersten Mal bewusst das "spanische Moos": Ein Parasit an den prächtigen Eichen im ganzen Stadtbild, der für wahre überdachte Alleen sorgt.
Das Wetter ist ok, ich habe eine Menge Glück damit: Immer warm, und wenn
ich was anschauen will, scheint die Sonne. Auch auf Tybee Island hält es
fast bis zum Schluss: In der Crab Shack lausche ich dem Bullshit des Odyssey-Vertreters,
der 1 Teller Krappen, 1 Teller Shrimps und 1 Teller Austern vertilgt.
Von den Austern gibt er mir 2 ab, lecker mit seiner Mischung aus
Ketschup, Senf und Tabasco veredelt. Er ist viel unterwegs und verrät
mir seinen Trick, um neue von alten Hotels zu unterscheiden: Er fragt
nach dem Fernseher: Ist es eine Röhre, dann muss noch renoviert werden,
ist es ein Flacher, dann war der Maler schon da. Ein schöner Nachmittag
am Meer!