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Sonntag, März 27, 2011

Savannah

Tag 1 endet in Savannah: Von Newark nach SAV fliegt eine Embraer, brasilianische Kleinmaschine, von Cat liebevoll "Puddle jumper" - Pfützenspringer oder Ditscher - genannt.

Bei National bucht mich ein "Girl from Utah" mit "Fleur-de-Lis"-Ring ein; die stilisierte Lilie wird im Süden häufig als Symbol für den Einfluß der französischen Siedler benutzt, aber auch als Signal für den Aufbruch nach Hurrikan Katrina. Die Scouts verwenden es, in Savannah wurden zudem die Girlsscouts gegründet. Ich bekomme ein Riesenauto (Dogde Charger 3.7L) und das Navi zu nehmen war ne gute Idee!

Auf dem Gepäckband jede Menge Golfpacks wie im Reiseführer vorhergesagt und im Fernsehen läuft die "NCAA March Madness" - College Baskeball mit Charles Barkley, der alten Hippe.

Savannah ist sehr schön, eine schachbrettartige Stadtplanung mit vielen Parks an den Knoten. Ich besuche das Mercer-Haus vorerst ohne den "Film zur Stadt" "Midnight in the garden of Good and Evil" anzusehen. Das hole ich am Abend nach - ich bin weiterhin kein Clint-Eastwood-Fan, aber Kevin Spacey macht seine Sache gut! Ein Film der durch sein Lokalkolorit überzeugt: Man erkennt viele Ecken wieder, das Mercer-Haus erwacht richtig zum Leben und ein wenig vom liberalen Geist der Stadt weht auch daher: Der angeklagte Kunsthändler, Restaurator und Mäzen der Stadt Jim Williams ist schwul und erschießt seinen 21-jährigen Gefährten, angeblich im Streit, aber der Film läßt es offen:

Truth, my dear, is, as art, in the eye of the beholder.

Alles in allem ein passabler Film an einem verregneten Sonntag in Georgia. Mit Filmen kommt man sowieso häufig weiter: Das Ding aus dem Sumpf wurde ebenfalls hier gedreht. In Savannah begegnet mir auch zum ersten Mal bewusst das "spanische Moos": Ein Parasit an den prächtigen Eichen im ganzen Stadtbild, der für wahre überdachte Alleen sorgt.

Das Wetter ist ok, ich habe eine Menge Glück damit: Immer warm, und wenn ich was anschauen will, scheint die Sonne. Auch auf Tybee Island hält es fast bis zum Schluss: In der Crab Shack lausche ich dem Bullshit des Odyssey-Vertreters, der 1 Teller Krappen, 1 Teller Shrimps und 1 Teller Austern vertilgt. Von den Austern gibt er mir 2 ab, lecker mit seiner Mischung aus Ketschup, Senf und Tabasco veredelt. Er ist viel unterwegs und verrät mir seinen Trick, um neue von alten Hotels zu unterscheiden: Er fragt nach dem Fernseher: Ist es eine Röhre, dann muss noch renoviert werden, ist es ein Flacher, dann war der Maler schon da. Ein schöner Nachmittag am Meer!

Erstellt von tixus um 2:38 PM Kategorien: Reise
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