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Sonntag, Oktober 26, 2008

Aufn Teller

Tim Mälzer steht Pate beim Blätterteig-Gelage mit Scampi bei - lecker. Dazu passt auch dieser taz-Artikel übers Männerkochen,(mirror) obwohl ich natürlich nur aus Liebe und Leidenschaft koche (ok, dass mit dem fotografieren JEDES Gerichts ist wohl übertrieben... )

 

Im privaten Bereich ist die Rollenverteilung eine andere, weil das Kochen in der Freizeit stattfindet. Nicht nur Profiköche sind besonders gut, wenn es darum geht, mit dem Kochen Anerkennung und Aufmerksamkeit zu erheischen; es gelingt auch dem Durchschnittsmann, der sich am Wochenende zum Hobbykoch aufschwingt. In seiner kostbaren Freizeit geht er zum Markt, putzt Gemüse und schneidet Zwiebeln, bis er weinen muss. Er nimmt das Kochen auf sich - als barmherzigen Akt.

Frauen sind im Kochen um Anerkennung weniger gut, sondern ehrlicher und sagen schon mal: "Ich habe keine Lust, zu kochen, wir gehen essen." Der männliche Narzissmus blüht beim Kochen gern auf, der weibliche hingegen weniger. Frauen leben ihren offenbar auf anderen Feldern aus und machen dafür beim Kochen weniger Zirkus.

Fern vom Rampenlicht eines Gourmetrestaurants oder der Aufmerksamkeit der Medien, verachtet man oft das Kochen, weil es nun ganz nackt in Erscheinung tritt, als zermürbende Maloche.

Kaum ein Starkoch beruft sich auf eine Kochtradition oder -schule, die ihn geprägt hat. Jeder tut so, als sei er ein vom Himmel gefallener Zauberer. Das ist der Betrug dabei. In Wahrheit sind diese Köche fürchterlich abgerichtet. Sie haben sich meist von cholerischen, ungebildeten Chefs erst demütigen und dann protegieren lassen. Sie haben die Ochsentour absolviert und sich von unten nach oben gedient.

Erstellt von tixus um 10:14 PM Kategorien:
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