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Sonntag, Januar 04, 2009

Nahost

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Moshe Zuckermann bringt mal einen neuen Blickwinkel (mirror) in die Diskussion - wieder mal sterben Menschen für die Politik.

"Und wieder reproduziert sich das Muster: Eine größere Militäraktion steht an, und die jüdische Bevölkerung des Landes rauft sich zusammen, als sei sie nicht sozial, ethnisch und kulturell zutiefst zersplittert. Parlament und Militär, rechte wie linke Zionisten, Presse, Medien und "Publikum" - alles versammelt sich ums kollektive Stammesfeuer, euphorisiert von den aktuellen "Erfolgen" der Luftwaffe, und frönt so einem Fest der Barbarei.

Jener gleichgeschaltete Diskurs ist unfähig, den Wirkzusammenhang des Gewaltzirkels zu erkennen: dass Israel die Hamas selbst hochgezüchtet hat, indem es die PLO demontierte, die Autonomiebehörde ausschaltete und Arafat paralysierte, ... dass der Abzug aus dem Gazastreifen kein Friedensakt war, da man das geräumte Territorium zugleich hermetisch abriegelte und ökonomisch wie zivilgesellschaftlich abwürgte. Nur um sich anschließend darüber zu wundern, dass sich die Bevölkerung radikalisierte.

Der tiefere Grund liegt in der dauerhaft fehlenden Bereitschaft der israelischen Gesellschaft, den Preis zu zahlen, den ein Frieden mit den Palästinensern bedeuten würde. Und man weiß auch, warum: Zahlte man ihn, würde alsbald das innerisraelische Stammesfeuer erlöschen und man sähe sich womöglich einem potenziellen Bürgerkrieg ausgesetzt."

Erstellt von tixus um 2:20 PM Kategorien:
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