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Dienstag, Mai 30, 2006

Japan ist anders

Das ist ja so ein Standardspruch, aber er stimmt wohl: Japan ist anders: Wenn man denkt, dass es in Deutschland organisiert ist, denk nochmal! An jeder Ecke Infostände für Reisende, bei einer Schlange gibt es Einweiser, auf der Rolltreppe wird mindestens eine Stufe Abstand gelassen, Handys in der Bahn und auch sonst sind auf "Silent Mode" gestellt - alle scheinen sich an die Regeln der Höflichkeit zu halten. Mir kommen sogar die Autos leiser vor, Christoph meint, dass hier auch kaum Diesel fahren; und gehupt wird natürlich auch nicht.

Kniestrümpfe sind der neueste Trend, und die Schulkleidung wird von den Mädels doch arg gepimpt - kaum ein Rock der bis zur Hälfte des Oberschenkels reicht - also mir gefällts ja.

Es laufen gerade die Sumomeisterschaften - ein K.O.-Wettbewerb und die besten Sumos kommen gar nicht aus Japan - ein Ungar und ein Este (Baruto) dominieren die Szene.

Japanisch hat arabische Zahlen, aber es werden die um 500 eingeführten chinesischen Kanjis für die Schriftsprache genutzt, wenn auch mit japanischer Bedeutung und ergänzender Zeichen. EIn Chinese muss demnach auch Japanisch lernen, obwohl er einen Grossteil der Zeichen kennt.

Lost in Translation haben wir zwar gesehen, aber schon wieder vergessen, aber in der New York Bar sind wir dann doch - und es hat sich gelohnt. Man sitzt dort und kann wie ins Kaminfeuer schauen und sinnieren - sehr entspannend und trendy.

Wir sind im stylischen Andon Ryokan - ein klassisches japansiches Gästehaus mit kleinen Zimmern, Tatamis und tagsüber eingerolltem Futon nebst Yacuzzi auf dem Dach.

Stichworte:

Regenschirm - jeder hat einen, auch die gaanz coolen Jungs.

iPod - jeder hat einen, Apple muss an jeden Tokyoter (21Mio) und auch an die anderen der ca. 12 Mio Japaner.

Schwarze Kniestrümpfe - haben die hübschen Mädels an, manchmal auch die anderen.

Gajin - in Tokyo sieht man im normalen Verkehr kaum Ausländer, diese Riesenstadt absorbiert die paar Besucher.

Stöckelschuhe - haben auch die hübschen Mädels - aber alle staksen und tippeln und haben min.2 Nummern zu groß. Aber das soll wohl "kawaii" sein - niedlich.

In unserem Tempel um die Ecke checken wir nochmal kurz die Tierzeichen unserer Geburtsjahre: Christoph ist Tora, der Tiger, Stefanie folgerichtig der Hase und Suse und ich haben es nicht so toll getrofffen - die Kuh!

Japaner sind generell sehr entspannt im Umgang mit Bier und Religion. Viele gehören beiden Religionen an: Shintoismus und Buddhismus. Erstere ist eine Religion mit vielen, lokalen Gottheiten. Sie sind für das Wohlergehen im Diesseits zuständig, die Buddhas sorgen sie im Jenseits um die Gläubigen.

Wir treffen uns mit Yoki und Yoki, der Brieffreundin von Suses Schwester.Beide sind sehr nett und führen uns im verrufenen Stadtviertel in ein tolles japanisches Restaurant - alles lecker und nicht zu verstehen.

Ein paar Preisbeispiele:

  • Bier 0,5 250 Yen/1,75Eur
  • 10min Taxi 2000/14
  • ein Sushi 130/1
  • Übernachtung im Andon 8000/56

Ca. 1 Stunde von Tokyo entfernt ist es am Fuji-san doch sehr touristisch, mit Böötchen-Fahren und Baseball-Käfig für Amateure. Man kann den Berg nur in der Saison von Juli-August besteigen - wir sind ausserhalb da... Trotzdem lohnt es sich, vom gegenüberliegenden Hügel zu schauen und sich den mächtigen Kegel in vollem Ausmass zeigen zu lassen.

Es läuft viel Jazz in den Kneipen, kein traditionelles Gedudel.

Und das Japan anders ist, merken wir schon an Kleinigkeiten - Suse braucht länger als ich beim Essen (Suppe+Stäbchen) , ich brauche länger im Bad (schön noch im warmen Yaccuzzi abhängen).

Kamikaze (Götterwind) war ursprünglich der Name es Wirbelsturms, der die Flotte der mongolischen Angreifer 1281 in einer Nacht zerlegte.

Die japanische Bevölkerung ist linguistisch und ethnisch sehr homogen - der Reiseführer spricht von 98%.

Die Service-Orientiernung fällt auf - während in D Wal-Mart schliessen muss und viele liebgewonne Ami-Rituale (Morning Cheers, Grüss-August am Eingang) hier nicht funktioniert haben , verbeugt sich hier sogar der Schaffner , wenn er den Waggon verlässt. Die DB könnte das mal prüfen.

In Kyoto folgen wir diesem Mann auf jeden Hügel: Jonny Hillwalker. Sehr interessante, lustige Führung abseits der großen Straßen.

Erstellt von tixus um 3:19 AM Kategorien: Reise
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