« Auf Coconut-Island ins Hintertreffen geraten | Main | Energie-Wechsel »

Samstag, März 03, 2007

Lebenslust ohne Gnadenbrot

Dieses Buch von Rudolph Genazino klingt schön (mirror):

"Im Grunde erwarte ich immer noch, dass sich das Dasein innerhalb der Lebensspanne eines Menschen zu einem Sinn hin entwickelt." Oder - und auch daran hat man länger zu kauen: "Der stumme Auftrag, der uns allen erteilt ist, besteht darin, das Leben trotz seiner unendlichen Geschmacklosigkeiten freudig anzunehmen."

Und es gibt einen kleinen Abwasch für die Fernseh-Aufwärmer, geiler Titel mal wieder: (mirror)

Die Gnadenbrotaufschneider

Denn das Gewerbe der Köche ist seit langem nicht nur jenseits der großen Mauer gründlich auf den Hund gekommen. Wo einst goldenes Handwerk und bodenständiges Raffinement die Speisen würzte, wachsen heute Gestalten wie Zacherl und Mälzer, Schuhbeck und Sass, Kleeberg und Herrmann, Lafer und Lichter, mithin Schnauz-, Ziegen- und Zwirbelbärte, Dummdreistheit und Eselei, Windigkeit und Größenwahn heran.

Die horribelsten Küchenteufel heißen Zacherl, Baudrexel, Marquard und Kotaska und verheeren im Auftrag von RTL II ehrenwerte Salmonellenbrutstätten wie die "Schlachthofgaststätte Augsburg", die Marler "Partykneipe Sombrero" oder den "Truckstop Feuchtwangen". Wenn sie wieder gehen, haben Kartoffelsalat, Bouletten und Leberkäse ausgespielt. Stattdessen kaut der Trucker Chikoreeblätter am Wachtelei und macht fortan einen großen Bogen um die kulinarische Wüstenei.

Erstellt von tixus um 11:47 PM Kategorien: Buch
Powered by
Thingamablog 1.1b6