« SPO | Main | Mit dem Auge durch Hamburg »

Samstag, Mai 01, 2010

Kinderkrankheiten

Ich lese etwas über "Selektiven Mutismus":

Stilles Kind, stumme Pein: Sie verstummt, wenn der Lehrer eine Frage stellt - erstarrt, wenn sie Brötchen kaufen soll. Luisa kann nicht mit jedem und überall sprechen. Die Elfjährige leidet an selektivem Mutismus ... Luisa leidet an einer emotional bedingten Sprachstörung, die wenig bekannt ist, aber nicht selten vorkommt. Selektiver Mutismus beschreibt die Unfähigkeit, in bestimmten Situationen oder mit bestimmten Personen zu reden. Dabei beruht selektiver Mutismus nicht auf fehlenden Sprachfertigkeiten oder ausgeprägter Schüchternheit. Vielmehr handelt es sich um eine Blockade, in die Betroffene geraten. Eine Art Schockzustand... Die Kinder verhalten sich zu Hause völlig normal, manchmal sogar extrem lebhaft. Aus Nachholbedarf.

und ich höre etwas über Körperkontaktstörung (Körperkontaktstörung (sog. Schreikinder, Kind lehnt Schmusen ab) ):

Im Bereich der taktilen Wahrnehmung (etwa Berührungsempfinden und Körperkontakt) werden von unterschiedlichen Autoren bei Kindern sogenannte Körperkontaktstörungen beschrieben, betroffene Kinder meiden Umarmungen und Körperkontakt im Sinne einer taktilen Reizüberflutung, sie verfügen über mangelnde Möglichkeiten, sensorische Reize adäquat zu verarbeiten.

Man könnte versucht sein, darüber zu lächeln, welche "neue" Krankheiten und Absonderheiten diagnostiziert werden (ADHS-"Zappelphillip"), was den Eltern eingeredet wird und wie übervorsichtig und verkopft die Erziehung zuweilen scheint: Aber man kann sich nur schwer vorstellen, was Betroffene durchleiden müssen und wie wichtig es für eine angemessene Therapie ist, einen Begriff, die Anerkennung und Diagnose einer solchen Störung ist.

Erstellt von tixus um 7:50 PM Kategorien: Gesellschaft
Powered by
Thingamablog 1.1b6