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Mittwoch, Dezember 29, 2010

Vergiss die Prämien

(Rock The Ballet)

Pünktlich zum Jahresende und den Prämien und Boni: Diese beiden Artikel beschreiben genau mein Gefühl beim "Jahreszuschuss".

Bernd Oestereichs Meinung: Die ganzen Anreiz- und Belohnungssysteme in Unternehmen führen alle nur zu Demotivation. Bis vor zwei Jahren hatten wir bei oose beispielsweise auch noch variable, erfolgsabhängige Gehaltsanteile, also "Belohnungen". Wir konnten aber genau das beobachten, was Sprengler schreibt: Der einzige Effekt war Demotivation. Fällt die Prämie gut aus, freue ich mich ganz kurz und nehme sie gerne mit. Ist sie dann mal niedriger, bin ich schon enttäuscht darüber, dass die niedriger ist, also eher demotiviert...
Seitdem wir diesen Prämienquatsch abgeschafft haben, ist meiner Meinung nach ebenfalls das passiert, was Sprenger vorhersagt: Es gibt einen Punkt weniger, der Mitarbeiter demotiviert. Nicht mehr und nicht weniger.

Al Gores ehemaliger Redenschreiber Daniel H. Pink schreibt: Immer noch regiert in den Unternehmen mit Zuckerbrot und Peitsche - Prämien und Zeiterfassungssystemen - ein primitives Sanktionssystem, das motivierende und kontrollierende Funktion haben soll, jedoch Kreativität tötet und außergewöhnliche Leistungen nicht fördert, sondern verhindert. Pink stellt eine eindrucksvolle Reihe von Studien über Kleinkinder, Erwachsene oder Schimpansen vor, die alle zu demselben Ergebnis kommen: In Aussicht gestellte Belohnungen führen nicht zu mehr, sondern zu weniger Leistung. Probanden, denen keine Belohnung versprochen wurde, lösen Aufgaben, die eigenständiges Denken erfordern, deutlich besser als jene, die eine Belohnung erwarten...
Für Routinetätigkeiten, die kein Mitdenken verlangen, kann ein Belohnungssystem zwar leistungssteigernd wirken, für kreative Tätigkeiten aber, die im 21. Jahrhundert den deutlich größeren Teil der Arbeit ausmachen, brauche man neue Formen der Motivation.

Ich und viele meiner Kollegen sind selbstmotiviert, kreativ, an der Lösung auch als Denksportaufgabe interessiert, haben ein ähnliches Qualitätsdenken und somit ein gemeinsames Ziel. Die Aufgabe bestimmt die Motivation, weniger die Vergütung. Aber wie oben beschrieben, habe ich erlebt, dass Kollegen demotiviert fragen: Ich habe genauso wie im letzten Jahr gearbeitet, Überstunden hier und Hirnschmalz da, aber es gab keinen Bonus. Was soll ich tun oder wichtig, kann ich dazu etwas tun?

Erstellt von tixus um 11:04 PM Kategorien:
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