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Pünktlich zum Jahresende und den Prämien und Boni: Diese beiden Artikel beschreiben genau mein Gefühl beim "Jahreszuschuss".
Bernd
Oestereichs Meinung: Die ganzen Anreiz- und Belohnungssysteme
in Unternehmen führen alle nur zu Demotivation. Bis vor zwei Jahren
hatten wir bei oose beispielsweise auch noch variable, erfolgsabhängige
Gehaltsanteile, also "Belohnungen". Wir konnten aber genau das
beobachten, was Sprengler schreibt: Der einzige Effekt war Demotivation.
Fällt die Prämie gut aus, freue ich mich ganz kurz und nehme sie gerne
mit. Ist sie dann mal niedriger, bin ich schon enttäuscht darüber, dass
die niedriger ist, also eher demotiviert...
Seitdem wir diesen
Prämienquatsch abgeschafft haben, ist meiner Meinung nach ebenfalls das
passiert, was Sprenger vorhersagt: Es gibt einen Punkt weniger, der
Mitarbeiter demotiviert. Nicht mehr und nicht weniger.
Al
Gores ehemaliger Redenschreiber Daniel H. Pink schreibt: Immer
noch regiert in den Unternehmen mit Zuckerbrot und Peitsche - Prämien
und Zeiterfassungssystemen - ein primitives Sanktionssystem, das
motivierende und kontrollierende Funktion haben soll, jedoch Kreativität
tötet und außergewöhnliche Leistungen nicht fördert, sondern verhindert.
Pink stellt eine eindrucksvolle Reihe von Studien über Kleinkinder,
Erwachsene oder Schimpansen vor, die alle zu demselben Ergebnis kommen:
In Aussicht gestellte Belohnungen führen nicht zu mehr, sondern zu
weniger Leistung. Probanden, denen keine Belohnung versprochen wurde,
lösen Aufgaben, die eigenständiges Denken erfordern, deutlich besser als
jene, die eine Belohnung erwarten...
Für Routinetätigkeiten, die kein
Mitdenken verlangen, kann ein Belohnungssystem zwar leistungssteigernd
wirken, für kreative Tätigkeiten aber, die im 21. Jahrhundert den
deutlich größeren Teil der Arbeit ausmachen, brauche man neue Formen der
Motivation.
Ich und viele meiner Kollegen sind selbstmotiviert, kreativ, an der Lösung auch als Denksportaufgabe interessiert, haben ein ähnliches Qualitätsdenken und somit ein gemeinsames Ziel. Die Aufgabe bestimmt die Motivation, weniger die Vergütung. Aber wie oben beschrieben, habe ich erlebt, dass Kollegen demotiviert fragen: Ich habe genauso wie im letzten Jahr gearbeitet, Überstunden hier und Hirnschmalz da, aber es gab keinen Bonus. Was soll ich tun oder wichtig, kann ich dazu etwas tun?