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Donnerstag, Juni 28, 2012

Mesut erlöst nicht, Mats fummelt nicht, Thomas müllert nicht

Dann ist im Halbfinale Schluss! Schade.

Dabei gab es so schöne Artikel zum Aufstieg des deutschen Fußballs: Im Zeit-Magazin wird er beschrieben, der "Plan zur Anschaffung des Rumpelfußballs".

Nach einem bleiernen Jahrzehnt, in dem das Team mit Kampfgeist und Losglück bei Turnieren meist weiter kam, als es dem menschlichen Gerechtigkeitssinn entsprach, ist eine Generation von Hochbegabten herangewachsen. ... Mesut Özil und Sami Khedira. Inzwischen sind Götze, Hummels, Schürrle, die Bender-Zwillinge nachgekommen, alle Anfang 20, alle perfekt in der Ballannahme, präzise im Passspiel, schnell im Kopf.

Und er enthält neben wahren Sätzen auch erstaunliche Erkenntnisse über Boorti Vogts:

Bei der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich stehen die Deutschen mit ihrem letzten Aufgebot auf dem Platz. ... Im Viertelfinale werden sie von Kroatien mit 0:3 aus dem Turnier geworfen ... Gleichzeitig weiß Vogts so gut wie wenige andere, dass der deutsche Fußball diese tiefe Krise braucht. Vor dem Turnier hat er einem Jugendtrainer anvertraut, dass ein frühes Ausscheiden für den deutschen Fußball langfristig sogar das Beste wäre. »1996 war das«, sagt Bernd Pfaff, »da hat der Berti Vogts das zum ersten Mal angesprochen.« Obwohl die Mannschaft unter ihm noch einmal Europameister geworden war, habe Vogts darauf aufmerksam gemacht, dass es ein Nachwuchsproblem gebe. Der Bundestrainer wollte ein vom DFB koordiniertes Elitetraining, einen DFB-Coach in jedem Landesverband. ... Von den 23 Spielern des aktuellen EM-Kaders sind alle bis auf Miroslav Klose an Leistungszentren oder Stützpunkten traininiert worden.

Pfaff: »Talenterkennung in Spielsportarten ist schwierig. Viele Dinge werden später ausgebildet: Wille zum Beispiel. Oder Neugier. Sich organisieren zu können. Prioritäten setzen zu können. Die koordinativen, technischen, taktischen Fähigkeiten sind fast eher Grundvoraussetzungen.« Eine alte Fußballübung, die das Ballgefühl verbessern soll, ist das Pendeln des Balls zwischen beiden Beinen. Wenn der Ball dem Spieler vom Bein springe, ermahnten auch Profitrainer den Spieler gern, sich besser zu konzentrieren, sagt Lucassen. »Aber was ist Konzentration? Und woher weiß der Trainer überhaupt, dass der Spieler nicht konzentriert ist?« Acht Gründe hat er ausgemacht, die dazu führen können, dass einem Spieler bei dieser Übung der Ball vom Fuß springt. Einer der häufigsten ist, dass ein Spieler die Arme nicht symmetrisch hält. »Streit im Körper ist Streit mit dem Ball«, sagt er.

Genauso hat Mehmet Scholl auch die vertane Torchance von Thomas Müller erklärt, als diesem der Ball vor die Füße fällt und er ihn aus 1,5m nicht über die Linie bringt: Nicht die Konzentration sondern die Körperhaltung.

Erstellt von tixus um 10:03 PM Kategorien: Gesellschaft
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