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Sonntag, April 01, 2007

Paradies oder was?

Auch bei diesem Reisetripp ist das unbehagliche Gefühl da, daß der Tourist gerade durch seine Reise und Anwesenheit das zerstört, was ihn primär dorthin lockte. Aber interessant ist es allemal:

Es ist nicht so einfach, auf die Lakkadiven zu kommen. Sie liegen nördlich der Malediven etwa vierhundert Kilometer von der indischen Westküste entfernt. Nur zehn der 36 Inselchen sind bewohnt. Nur drei sind für internationale Touristen offen. Man braucht eine Sondergenehmigung zur Einreise, die eine Regierungsstelle in Cochin ausstellt. Dann kann man eine zwölfsitzige Dorniermaschine besteigen, die zur Hauptinsel Agatti anderthalb Stunden lang über den Ozean taumelt.

Auf den Lakkadiven wie auf vielen Inseln im Indischen und Pazifischen Ozean gilt bis heute das matriarchale Erbrecht. Das heißt, die Frauen besitzen das Land und vererben es an die weiblichen Nachkommen. Eine Notwendigkeit in Seefahrerfamilien, in denen nie sicher war, ob die Männer zurückkamen. Den Frauen gehören alle Palmen, und sie sind die Managerinnen der Kopra-Wirtschaft auf den Inseln. Die Einwohner der Lakkadiven sind Muslime, und dennoch haben traditionell die Männer nichts zu sagen. Sie ziehen nach der Hochzeit ins Dorf und Haus der Frau. "Und wenn sie die Nase voll hat, dann stellt sie dir den Paddel vor die Tür", sagt Jeremy grinsend.

Erstellt von tixus um 7:28 PM Kategorien: Reise
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