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20 November 2004

Richard Clarke

Buchtipp: Richard Clarke: Against all enemies:
Mitte der Achziger Jahre erstellte ich ... Analysen zu der Frage, was die Sowjetunion die Stellvertreterkriege in El Salvador, Nicaragua, Angola, Mosambik und Afganistan kosteten. Doch selbst nach vorsichtigen Schaetzungen bedeuteten sie eine erhebliche Belastung fuer die ohnehin leistungsschwache sowjetische Wirtschaft. Genau das hatten sich Reagan und CIA-Direktor Bill Casey erhofft. Als die USA den Spiess umdrehten, ... zur Gegenoffensive übergingen und ihren Verteidigungshaushalt rapide erhoehten, war der Kreml gezwungen zu reagieren und ueberforderte damit die sowjetische Wirtschaft.


Bei unserer Analyse (zur Abwehr der sowjetischen überlegenheit im Luftraum) hatten wir uns auf die Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24 konzentriert, die für den Erfolg der Sowjets verantwortliche waren. Die Zahl stieg dramatisch auf über 270 Abschüsse. Schliesslich verzichteten die Sowjets auf den Einsatz ihrer "Panzer der Lüfte".
War es richtig, die afghanischen Widerstandskaempfer mit Stinger-Raketen auszurüsten?


Ich bin überzeugt, dass die Regierung Reagan richtig handelte, als sie den Afghanen half und damit der SU eine Niederlage beibrachte. Wir wollten die Stellvertreterkriege beenden und Moskau beweisen, dass solche Konflikte auch in die entgegengesetzte Richtung führen konnten.
Die Stinger-Raketen wurden im Krieg groessenteils verbraucht oder bei der Explosion in Rawalpindi zerstoert. Andere wurden zurückgekauft, weitere unbrauchbar, sobald die Einwegbatterien leer waren. Keine Stinger-Rakete wurde je von einem Terroristen benutzt, obwohl Stinger zur allgemeinen Bezeichnung für Luftabwehrraketen wurde, die man schultern kann.


Die USA machten 4 Fehler, deren Auswirkungen noch heute zu spüren sind:
1. Die CIA war bei der Hilfe für die Afghanen abhaengig vom pakistanischen Geheimdienst. Die Afghanen entwickelten Amerika gegenüber kaum eine Bindung oder ein Gefühl der Verpflichtung. (so wie bei der Anheuerung von Afghanen zur Jagd auf Bin Laden anstelle von CIA-Agenten.)
2. Zustimmung der Entsendung einer Armee von Arabern ohne Unterschied und Plan für die Zeit danach: Muslimbrüder, fundamentalistische Gruppen-> al quaida
3. überlassung Afghanistan sich selbst und pakistanischen Geheimdienst die Erteilung einer Handlungsvollmacht, welcher mit einer neuen religioesen Splittergruppe, den Taliban, Ordnung schaffte.
4. Keine Unterstützung Pakistans für Millionen von Flüchtlingen, sondern Streichung der Gelder wg. Atomwaffenprogramm. Dies führte zu einem politisch instabilen Land mit Atomwaffen, welches drohte, von Fanatikern übernommen zu werden.

16 November 2004

Condi und Kigali

Endlich hab ich mal erfahren, was Condolezza nun heisst: Es kommt aus der Musik und meint "sanft, mit Suesse" - con Dolcezza. Nun ja, Condi ist wohl auch ausgebildete Konzertpianistin - schlechte Menschen haben doch Lieder?!
Ich lese weiter "Sonntag am Pool in Kigali" - es wird richtig grausam, abstossend und bewegend. Und es zeigt - es gibt Zeiten und Orte, da gilt keine Menschlichkeit, kein Mitleid, kein Recht; ein Menschenleben zählt nicht und wird unwiederbringlich genommen. Dieses Buch zeigt die Abgründe menschlichen Tuns: Aus Unterdrückten werden Bestien ohne Größe zur Vergebung, es geht um das Beherrschen, entweder-oder, kein Gedanke an Zusammenleben. Und es zeigt Menschen, denen all das bewusst ist und die sich "normal" verhalten - das Leben achten, rational handeln. Hier der geschichtliche Hintergrund:
In 1959, three years before independence from Belgium, the majority ethnic group, the Hutus, overthrew the ruling Tutsi king. Over the next several years, thousands of Tutsis were killed, and some 150,000 driven into exile in neighboring countries. The children of these exiles later formed a rebel group, the Rwandan Patriotic Front, and began a civil war in 1990. The war, along with several political and economic upheavals, exacerbated ethnic tensions, culminating in April 1994 in the genocide of roughly 800,000 Tutsis and moderate Hutus. The Tutsi rebels defeated the Hutu regime and ended the killing in July 1994, but approximately 2 million Hutu refugees - many fearing Tutsi retribution - fled to neighboring Burundi, Tanzania, Uganda, and Zaire. Since then, most of the refugees have returned to Rwanda. Despite substantial international assistance and political reforms - including Rwanda's first local elections in March 1999 and its first post-genocide presidential and legislative elections in August and September 2003, respectively - the country continues to struggle to boost investment and agricultural output and to foster reconciliation. A series of massive population displacements, a nagging Hutu extremist insurgency, and Rwandan involvement in two wars over the past four years in the neighboring Democratic Republic of the Congo continue to hinder Rwanda's efforts.

Zum Weiterlesen bei Wikipedia.
Ruanda-Urundi, Land der 1000 Huegel.
Diese Leute(Weissroecke-Deutsche, Belgier) mussten tatsaechlich mit Gott kommunizieren, denn in ihren Buechern stand die ganze Menschheitsgeschichte. Er erfuhr natuerlich, dass die Erde rund. Er war nicht ueberrascht. Die Sonne und der Mond waren rund, wieso haette die Erde da flach oder eckig sein sollen?
Die Seele der Menschen ist von ihrer Landschaft und ihrem Klima gepraegt. Kuesten bewohner aehneln den den Stroemungen und Gezeiten. Sie kommen und gehen, entdecken vielfaeltige Ufer. Ihre Worte und ihre Liebe gleichen dem Wasser, das zwischen den Fingern hindurch rinnt und sich niemals festlegt. Die Menschen im Gebirge haben gegen die Berge gekaempft, um sich dort niederzulassen. Die Menschen der Huegel beobachen sich lange, bevor sie sich gruessen. Sie studieren sich, dann machen sie sich langsam miteinander vertraut.

James Nachtwey Foto - Rwanda, 1994 -"A Hutu man who did not support the genocide had been imprisoned in the concentration camp, starved and attacked with machetes. He managed to survive after he was freed and was placed in the care of the Red cross."

Darum geht es:
"Der Hutu, ein armer Bauer, ist klein und gedrungen und hat die charakteristische Nase der negoriden Rasse. Er ist ein typischer Neger."
"Der Tutsi, ein nomadischer Viehzuechter, ist gross und von schlankem Wuchs, seine Haut weiss einen hellen Braunton auf, zurueckzufuehren auf seine nordische Herkunft." aus Sasserath, Le Ruanda-Urundi, etrange royaume feodal.

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